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ENVELON Farbtechnologie

Aus der Natur gelernt

06.03.2023

HAMLAR/Deutschland. Rot, grün, blau – Farben wecken in Menschen individuelle Assoziationen. Sie erinnern an das erste eigene Auto, das erste Eis im Sommer oder die Lieblingsjeans. Auch wenn Farben subjektiv geprägt sind, hinterlassen sie einen bleibenden Eindruck.

In der Architektur wird von diesem Effekt bewusst Gebrauch gemacht. Design und Farbe spielen eine essenzielle Rolle und verleihen einem Gebäude erst seinen besonderen Charakter. Das solaraktive Fassadensystem von ENVELON unterstützt diese Wirkung. Mittels seiner vielfältigen Farbpalette erlaubt ENVELON ein Branding des gesamten Gebäudes mit unverwechselbarer Solararchitektur, die in Erinnerung bleibt.

Dabei trägt das Solarunternehmen nicht „nur“ Farbe auf das Glasmodul auf, sondern nutzt eine besondere Beschichtungstechnologie, die dafür sorgt, dass das Licht die farbigen Glasmodule größtmöglich durchdringt und die Sonnenenergie optimal ausgenutzt wird.

Mike Oertel, Entwicklungsingenieur bei ENVELON, war an der Entwicklung der Farbtechnologie beteiligt und erklärt, welchen Effekt ENVELON aus der Natur für sich nutzbar gemacht hat.

Das Geheimnis: Interferenz

Dank einer einzigartigen Farbtechnologie lassen sich die Fassadensysteme von ENVELON individuell kolorieren. Im Gegensatz zu anderen solaren Fassadenverkleidungen verwenden wir keine Farbe im eigentlichen Sinn. Vielmehr nutzen wir die besonderen Eigenschaften des Sonnenlichts und des Glases, um die Fassade farblich zu aktivieren.

Das Geheimnis heißt Interferenz. Ein unhandliches Wort, für einen Effekt, der mit Sicherheit jeder Person schon einmal im Alltag begegnet ist. Sie ist beispielsweise der Grund, warum Seifenblasen bunt schimmern oder Brillengläser entspiegelt werden können.

Dafür ist die Interferenz, also die Überlagerung von unterschiedlichen Wellen, und ihre Reflektion verantwortlich. Trifft das Sonnenlicht, das aus verschiedenen Wellenlängen besteht, auf eine dünne Oberfläche – beispielsweise die äußere Schicht einer Seifenblase – wird ein Teil des Lichts auf der Außenseite der Seifenblase und ein weiterer Teil auf der Innenseite der Seifenblase reflektiert. Diese versetzen Reflektionen führen zu der sogenannten „Interferenz“. Je nach Dicke der Seifenblase nehmen wir unterschiedliche Farbeindrücke wahr. Der Rest des Sonnenlichts scheint durch die Interferenzschicht der Seifenblase hindurch.

Nach dem gleichen Prinzip sind die ENVELON-Module aufgebaut: Fällt Sonnenlicht auf das Modul, reflektiert eine mikroskopisch dünne Interferenzschicht jeweils nur einen bestimmten Teil des Farbspektrums, sodass rund 85 bis 95 Prozent des Lichts durchgelassen und von den SI-Zellen in Strom umgewandelt werden. Je nach ausgewählter Farbe wird somit der Wirkungsgrad des PV-Moduls nur um circa 3 bis 10 Prozent im Vergleich zu einem schwarzen Modul reduziert.

Das führt zum besonderen Vorteil dieser Beschichtungstechnologie. Wenn auf das Frontglas eine konventionelle Farbschicht aufgetragen werden würde, würde je nach Farbintensität mehr oder weniger Sonnenlicht auf die SI-Zellen treffen. Durch die besondere Beschichtungstechnologie ist das bei ENVELON anders: Auch kräftige Farben lassen sich mit hohen Wirkungsgraden verbinden.

Schimmernd wie Seifenblasen

Zudem entsteht abhängig von der Tageszeit und Lichtintensität der Sonne ein echter Blickfang aus den physikalischen Eigenschaften des Materials: Infolge des Interferenzeffekts zwischen dem einfallenden Licht der Sonne und dem Modul variiert die Farbsättigung der Oberfläche entsprechend dem Sonnenstand im Laufe des Tages. Dieses Farbenspiel verleiht Gebäuden mit solaraktiven Fassaden eine besondere, im wahrsten Sinne „aktivierte“ Hülle – und einen Raum für das kreative architektonische Spiel mit einer inspirierten Optik. Gleichzeitig ist das farbige Frontglas satiniert und somit blendfrei, sodass es zu keiner störenden Blendwirkung auf die umliegenden Gebäude oder den Verkehr kommt.

Nahtlose Gebäudehüllen durch unsichtbare Aufhängung und Unterkonstruktion

Neben Design legen Architekten und Bauherren zudem Wert auf ästhetische Feinheiten und Individualität. Die modularen Fassadenbekleidungen von ENVELON werden diesen Ansprüchen mit rahmenlosen Glaselementen gerecht. Die Halterung befindet sich hinter dem PV-Modul und wird im nicht sichtbaren Teil befestigt. Im Ergebnis bieten die vorgehängten hinterlüfteten Fassaden (VHF) alle bauphysikalischen und gestalterischen Vorteile einer konventionellen Fassade aus Glas – mit dem zusätzlichen Plus der solaren Stromerzeugung. Das spiegelt sich auch in der besonderen Wirtschaftlichkeit des ENVELON-Systems wider.

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Andrea Steigerwald
Fragen? Sprechen Sie uns an! Andrea Steigerwald Head of Corporate Marketing & Communication
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